Das Jahr 2020 kann man ja wohl vergessen nach all dem Mist mit diesem Virus, so höre ich zurzeit immer wieder mal. Dem will ich ein Lied entgegen halten, das mich aktuell begleitet. Es wurde für das Musical RENT komponiert und heißt „Seasons of Love“. Darin wird die Frage gestellt, nach welchen Kriterien man den Wert eines Jahres bemessen soll. Im Stück geht es um Armut, die Verbreitung des Aids-Virus, um Sucht, Angst, Verzweiflung, Tod, aber immer wieder auch um Liebe. 525.600 Minuten hat ein Jahr, so heißt es im Text des Liedes, und: Wichtig und wertvoll sei am Ende nicht, wie viel Kaffee man in dieser Zeit getrunken hat, wie viele Sonnenaufgänge man gesehen hat, wie viel man gereist ist, sondern wie viel Liebe man begegnet ist. Und obwohl RENT sicher kein religiöses Stück ist, merkt es dann doch noch an: Du weißt ja, dass die Liebe ein Geschenk des Himmels ist! Deswegen bin ich gegen eine voreilige Verurteilung des laufenden Jahres.