Gold hat am Dreikönigstag eine Nebenrolle gespielt. Die Bibel erzählt, dass es dem Jesuskind von den Sterndeutern als eines von drei Geschenken an die Krippe gebracht worden sei. Damit soll die Königswürde des Neugeborenen unterstrichen werden.Nun weiß ich seit dieser Woche, dass Gold als Lebensmittelzusatzstoff E 175 zugelassen ist und man es essen kann. Menschen, die es sich leisten können, lassen sich damit beispielsweise Steaks verzieren. Allerdings hat es keinen Geschmack und eine heilende Wirkung ist nur in der Esoterik bekannt.Isst man es dann vielleicht, um eine Königswürde zu unterstreichen? Wer zum Beispiel göttlich Fußball spielt, wird ja schnell auf einen Thron gesetzt. Nur liegt da vermutlich ein Missverständnis vor: Das biblische Idealbild von einem König ist nicht einer, der damit angibt, was er sich leisten kann, sondern einer, der seinem Volk dient. Ein guter König, so habe ich gelernt, ist der, der dafür sorgt, dass einer dem anderen gönnt. Gold zu essen scheint mir auf diesem Hintergrund doppelt geschmacklos.